Kombinationen von Staplerleitsystemen mit Ortung der Fahrzeuge ermöglicht eine optimale Zuteilung von Fahraufträgen an Fahrzeuge, die dem Entnahmeort oder Ablageort am nächsten sind (Dies ist vergleichbar einem Navigationssystem, wie man es vom PKW kennt). Im Lager kosten unnötig lange Wege und Leerfahrten ohne Ladung Zeit und Geld. Für die manuelle Identifikation der Ware mit Scannern geht weitere Arbeitszeit verloren. Darum wird bei diesen Systemen die Ware indirekt über die x-,y-,z-Position des Gabelstaplers erfaßt (x-,y-,z-Position sind eindeutige Positionen in einem mathematischen Koordinatensystem). Das Prinzip: Es wird von geographischen x-,y-,z-Positionen des Fahrzeugs (dadurch indirekt der Ware)auf x-,y-,z-Positionen umgebucht.
Ein Standardprozess als Beispiel: Es ist der Artikel “abc” umzulagern. Das Lagerverwaltungssystem übergibt den Umlagerauftrag “1 Palette von Lager1 / Platz 45-03 auf Lager 2 / Platz 23-99 an das Staplerleitsystem. Das Staplerleitsystem zeigt diesen Auftrag dem Staplerfahrer an und holt im Hintergrund die x-,y-,z-Koordinaten der Abholfläche und der Zielfläche aus der Datenbank. Der Stapler fährt zu dem Lagerort “Lager 1 / 45-03” und nimmt die Ware auf. Der Fahrer bestätigt per Tastendruck, dass er die Ware aufgenommen hat. Das System prüft, ob der Stapler wirklich an der richtigen Position ist und folglich die richtige Ware hat. Trifft dies zu, wird der Artikel auf den fahrenden Lagerort “Stapler” gebucht. Der Fahrer bekommt nun sein Ziel angezeigt “Lager 2 / Platz 23-99”. Der Stapler fährt zu dem neuen Einlagerungsort. Er lagert die Palette ein und bestätigt dies wieder per Tastendruck. Im Hintergrund werden die Koordinaten wieder überprüft und wenn diese korrekt sind, wird die Ware automatisch auf diesen neuen Lagerort gebucht.
Vorteil: Wenn die Ware einmal eindeutig identifiziert wurde (Wareneingang oder Produktionsübergabe), dann ist bei jeder weiteren Umlagerung bis hin zur Verladung keine Identifizierung mehr notwendig. Derartige Lösungen finden sehr stark im Bereich der Blocklagerung (z.B. genormte Paletten stehen auf dem Boden in mehreren Ebenen übereinander wie z.B. bei Getränkeherstellern), ihren Einsatz.
Im Gegensatz zu einer Barcodelösung / RFID-Identifizierung der Ware können hier mehrere Paletten gleichzeitig erfasst werden. Schlimmstenfalls muss der Staplerfahrer sogar die Paletten vereinzeln(trennen), um dann abzusteigen und die Paletten einzeln zu erfassen.
Die verschiedenen Systeme zur Ortung von Fahrzeugen basieren (nachdem der GPS-Empfang in Hallen technisch nicht möglich ist) auf - Navigation mit optischen Korrektursystemen basierend auf Koppelnavigation, - Abtastung der Bodenstruktur mit einer Kamera am Stapler und Rekalibrierung über vereinzelte Bodenmarken (Prinzip der PC-Maus) - Funkreichweitenmessung über das bestehende WLAN (oder noch höheren Frequenzen) mit Triangulation (3 Antennen) oder - RFID-Tags im Boden, die über eine Antenne am Staplerboden ausgelesen werden (jeder Tag hat eine vermessene Position).
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